Autorenvita

Stephan Wagner, geboren 1992 in Köln, lebt in einem kleinen Ort vor den Toren der alten Römerstadt Zülpich. Nach seinem abgeschlossenen Bachelorstudium in Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Köln entschied er sich für den Weg in den Hörfunk und absolvierte sein journalistisches Volontariat. Insgesamt war er im Radio acht Jahre lang als Moderator, Redakteur und Nachrichtensprecher unterwegs. Heute widmet er sich weiterhin dem Journalismus und dem Schreiben von phantastischen Geschichten. In seiner Freizeit lagert er regelmäßig als Wikinger auf diversen Mittelaltermärkten im Rheinland oder kümmert sich um seine Bienenvölker im Garten.
2024 gewann er mit seinem Buch „Der halve Hahn von Köln“ den Thalia Storyteller Award in der Kategorie „Best Local Story“.
Wie kam ich zum Schreiben?
Seit meiner Jugend habe ich eine Leidenschaft für Fantasy und phantastische Geschichten. Alles begann mit der Roman-Reihe „Die Zwerge“ von Markus Heitz. Ich habe die Bücher verschlungen! Dann hab ich mich über die nächsten Fantasy-Reihen hergemacht – egal wie dick, wie viele Teile, Hauptsache neue Abenteuer in einem coolen Setting! Und irgendwann wollte ich auch so tolle Geschichten schreiben – Geschichten, in denen man sich verlieren kann und in denen man dem Alltag entflieht.
Ich habe schon immer viel geschrieben (ich weiß, den Satz bringt so ziemlich jede Autorin und jeder Autor – aber was soll ich euch sagen, bei mir war es halt einfach so) – es ging los mit seitenlangen Erzählungen in der Grundschule oder Kurzgeschichten auf einem Blog – aber an ein ganzes Romanprojekt hatte ich mich noch nie getraut. In meinem Hinterkopf geisterte zwar schon immer der Wunsch herum, ein eigenes ganzes Buch zu schreiben, aber ich schob das Projekt immer vor mir her – ich hatte einfach zu großen Respekt davor. Als ich dann aber hörte, dass Christopher Paolini seinen ersten Eragon-Roman mit gerade mal 15 Jahren geschrieben hatte, war das für mich als Jugendlicher eine enorme Motivation (naja und ehrlich gesagt auch ein ziemlicher Druck.) – trotz der Selbstzweifel fing ich einfach an. Schnell war mir klar: Egal, ob das jetzt klappt oder nicht: Es macht unfassbaren Spaß! Das Worldbuilding, die Figurenfindung, das Plotten… Die Vorbereitungen und der Schreibprozess bereiteten mir die selbe Freude wie beim Lesen von Büchern – nur, dass ich diesmal selbst über die Geschichte und ihren Verlauf entscheiden konnte!
Es gab dabei natürlich auch Phasen, in denen der innere Kritiker jeden Satz in Frage stellte, in denen ich auch mal längere Schreibpausen hatte und am liebsten das Handtuch geworfen hätte. Aber ich blieb am Ball, hörte mir beim Schreiben epische Soundtracks an, zündete Räucherstäbchen an und trank eine Menge Tassen Kaffee. Und dann… endlich… kam der Moment, an dem der letzte Satz geschrieben war und ich in fetten Lettern „ENDE“ unter das Manuskript von „Der pfeifende Keiler“ tippte. Ich war so unglaublich stolz und gleichzeitig auch so unglaublich ratlos – „Ok, und jetzt?“, dachte ich mir. Will das überhaupt wer lesen? Und wie bringe ich das jetzt als Buch raus?
Oha, da kommt ja jetzt doch noch eine Menge auf mich zu, dachte ich, als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema „Veröffentlichen“ beschäftigte. Nachdem ich mein Manuskript unzählige Male überarbeitet hatte, schickte ich es auf gut Glück an verschiedene Verlage. Jeden Tag checkte ich mein Mail-Postfach und träumte schon von meinem ersten Bestseller, sah mich auf Lese-Tour und wie ich die Filmrechte meines Buches an ein Hollywood-Studio verkaufte. Pustekuchen… Die einzigen Mails, die mich erreichten, waren standardisierte Absagen nach dem Motto „Derzeit nehmen wir keine unverlangt eingesandten Manuskripte entgegen“ – in den anderen Fällen erhielt ich überhaupt keine Antwort. Ich war ziemlich geknickt. Ich wartete noch eine Weile. Vielleicht hatte ein Verlag meine Mail noch nicht gelesen und würde mich entdecken. Meine Hoffnung klammerte sich an J.K. Rowling, die mit ihrem Manuskript zu Harry Potter auch 12 mal eine Absage erhalten hatte, bis sie endlich eine Zusage bekam. Nach Wochen, Monaten und einem ganzen Jahr ohne eine Zusage, war ich mir sicher, dass ich nicht J.K. Rowling bin.
Durch Podcasts und Autorenratgeber stieß ich auf das Thema Selfpublishing. Den Gedanken, sein eigenes Buch selbst herauszubringen, fand ich spannend! Und dazu musste ich nicht mal selber am Drucker stehen und keine Lehre zum Buchbinder antreten. Und Ebook geht auch?? Oha!
Und was dann passierte, könnt ihr euch denken. Ihr seht es auch, wenn ihr auf „Bücher“ klickt. Ich habe 2021 meinen ersten Roman „Der pfeifende Keiler“ über Amazon veröffentlicht. Und es sollte nicht der letzte gewesen sein. 2023 folgte mein Fantasyroman „Scharlatan & Spiritus“ und ich habe regelmäßig bei den Awards von Story.One teilgenommen. Darüber sind drei Kurzromane erschienen – unter anderem „Der halve Hahn von Köln“ mit dem ich 2024 den Thalia Storyteller Award in der Kategorie „Best Local Story“ gewonnen habe (yay!).
Aktuell liegt noch ein weiteres fertiges Rohmanuskript in meiner Schublade und ich plotte an meinem nächsten größeren Fantasy-Projekt – seid gespannt!